Im Grunde gibt es in La Paz keine Parks mit ausgedehnten Grünflächen, so wie man es aus der Heimat kennt. Aber es gibt einige hübsche Platze.
Sehr schön finde ich die nur wenige Meter vom zentralen Bereich der Stadt entfernte Plaza Sucre. Es gibt fast immer eine freie Bank im Schatten oder in der Sonne, je nachdem, was angesichts des Wetters angenehmer ist.
Am Rande der Plaza befindet sich die zumindest von außen sehr schön anzusehende Iglesia San Pedro mit ihrem eindrucksvollen Portal.
Ebenfalls direkt an der Plaza Sucre liegt das Gefängnis San Pedro. Dieses Gefängnis nimmt einen ganzen Häuserblock von etwas 100 m Länge ein. Etwa 1.300 Männer leben hier, wie in einem eigenen kleinen Stadtviertel.
Wenn Besuchszeit ist, sammeln sich lange Schlangen vor dem Eingang. Die meisten der Gefangenen -etwa 1/3- sind auf Grund von Drogendelikten in Haft. Das Leben innerhalb der Mauern wird weitgehend durch die Selbstverwaltung der Häftlinge bestimmt und unterscheidet sich in manchen Belangen nicht so sehr von dem außerhalb der Mauern: wer genug Geld hat, lässt andere für sich arbeiten, wer wenig oder keins hat, der muss arbeiten. Es gibt von den Häftlingen betriebene Werkstätten und Läden.
Ein Teil der im Gefängnis hergestellten Produkte kann man in einem von außen zugänglichen Laden erwerben. Dort bieten Gefangene auch per Anzeige verschiedene Dienstleistungen, z.B. Wäschewaschen, an.
Früher konnte man dieses Gefängnis relativ einfach besichtigen. Auf Grund eines durch ein europäisches Fernsehteam erstellten Filmberichtes ist das jetzt nicht mehr so einfach. Aber für einen an Wachmannschaft und Gefangene zu entrichtenden Obolus von 250 Boliviano (etwas mehr als 25 EUR) kommt man wohl irgendwie rein.