Virtueller Reiseführer Bolivien
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Lokoto (Rokoto)

Locoto (auch Rocoto, lat.: Capsicum pubescens) ist eine Paprikaart, die in verschiedenen Zonen des amerikanischen Doppelkontinentes angebaut wird. Seinen Ursprung hat Locoto möglicherweise in den mittleren Höhenlagen (2000 bis 2500 m) des äquatornahen Andenhochlandes.

Bild "Landeskunde:Locoto_bluete.jpg"
Blüte der Locotopflanze

Die Locotopflanze ist mehrjährig (ca. 10 Jahre). Sie wird mit zunehmendem Alter leicht buschig. Deshalb wird Locoto gelegentlich auch als Baumpaprika bezeichnet. Die Blüten sind meist violett. Sie sind zwittrig, die Bestäubung erfolgt durch Insekten (hilfsweise mit einem kleinen Pinsel, wenn die Pflanze in einem abgeschlossenen Raum steht).

Die Pflanze:

  • soll nie dem Frost ausgesetzt werden!
  • soll in der Vegetationsperiode ausreichend feucht sein, aber nicht im Wasser stehen
  • sollte einen hellen, sonnigen Standort haben, aber nicht den ganzen Tag in der brennenden Sonne stehen
  • kann im Winter an einen kühleren Standort gebracht werden. Dann ist natürlich auch der Wasserbedarf geringer. Zu Beginn der neuen Vegetationsperiode kann die Pflanze etwas zurück geschnitten werden.
  • sollte immer einen ausreichend großen Topf haben.

In Bolivien wird Locoto zu Herstellung einer als Llajhua (bzw. Llajwa) bezeichneten Sauce bzw. Paste verwendet. die, zumindest im Hochland, zu jeder Art von Speisen gereicht wird. In Restaurants, Garküchen etc. steht sie immer auf dem Tisch. Um Llajhua (Llajwa) herzustellen wird/werden:

  • eine Locotoschote entkernt und zerrieben
  • zwei Tomaten zerrieben
  • eine gute Prise Salz und Oregano (normalerweise Quirquiña = Bolivianischer Koriander) hinzugefügt.

Auch das kurze Hineintauchen der Schote in eine Suppe verleiht ihr einen sehr scharfen Geschmack. Achtung:

Nach dem Hantieren mit Locotoschoten mit den Händen nicht empfindliche Körperpartien (z.B. Augen, Nasenschleimhäute) berühren. Es kann sehr schmerzhaft sein.

Im Internet findet man für Locoto Rezepte à la gefüllte Paprikaschoten. Zu beachten ist allerdings, dass es unterschiedliche Locotounterarten gibt, die nicht alle sehr scharf sind.