Die Bolivianische Musik gibt es eigentlich gar nicht. Die geografische und kulturelle Teilung des Landes spiegelt sich auch in der Musik wieder:
Einerseits das tropisch heiß-feuchte Tiefland im Osten mit Santa Cruz als Zentrum, einem hohen Anteil weißer (oder gemischter) Bevölkerung und einem starken Einfluss aus Argentinien, andererseits das teilweise unwirtlich wirkende Hochland im Westen mit seinem extremen Höhenklima und vielen Aymara und Quechua, die die spanische Sprache oft erst in der Schule lernen und oft noch tief in den vorspanischen Traditionen verwurzelt sind. Nur mit der hier zuletzt genannten Region beschäftigt sich dieser Artikel im weiteren.
Der Art und Klang der Musik wird in starkem Maße durch die verwendeten Musikinstrumente bestimmt. In der traditionellen bolivianischen werden sowohl Instrumente verwendet, die erst nach der spanischen Eroberung unter spanischem Einfluss entstanden sind wie auch solche, die schon lange zuvor entstanden.
Der Charango ist, man kann es sich vielleicht denken, erst nach der spanischen Eroberung entstanden. Vorbild war ein guitarrenähnliches Instrument der Spanier.
Ein Charango hat 2 x 5 Saiten. Der Körper wurde ursprünglich aus dem Panzer einer Quirquincho genannten Gürteltierart hergestellt. Diese Quirquinchos sind allerdings fast ausgestorben, deshalb ist diese traditionelle Herstellungsform verboten. Allerdings sieht man gelegentlich dennoch, dass illegale Quirquincho-Charangos zum Verkauf angeboten werden.