Virtueller Reiseführer Bolivien
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Clefa

Wie in vielen anderen Ländern gibt es auch unter den bolivianischen Jugendlichen Drogenproblem. Das betrifft nicht zuletzt auch diejenigen, die auf der Straße leben. Unter diesen Ärmsten der Armen ist ein Rauschmittel besonders verbreitet: Clefa.

Clefa ist eigentlich ein Klebemittel, das vor allem von Schustern verwendet wird. Der reguläre Verkauf erfolgt in 5 kg des Klebstoffes enthaltenden Behältern. Normalerweise gibt es eine gesetzliche Regelung zur Kontrolle des Verkaufs, diese wird jedoch nicht umgesetzt.

Die im Großhandel erworbenen mengen werden von Zwischenhändlern erworben und in kleine Fläschchen abgefüllt, die dann zu einem Preis zwischen 20 Centavos und 5 Bolivianos an die Kinder und Jugendlichen verkauft werden.

Viele Straßenkinder meinen, Clefa helfe ihnen, die nächtliche Kälte zu ertragen und einzuschlafen. Doch das in der Clefa enthaltene Lösungsmittel verursacht bleibende körperliche Schäden. Das über die Atemwege inhalierte Lösungsmittel hat die Eigenschaft, die körpereigenen Fettstoffe aufzulösen. Auf diese Weise gelangt es über die Atemorgane innerhalb kürzester Zeit in den Blutkreislauf.

Der Konsum von Clefa verursacht zunächst einen euphorischen Zustand, verbunden mit einem Wärmegefühl. Dieser Zustand geht über in Schlappheit und leichte Verwirrung, verbunden mit Schindelgefühlen und Müdigkeit. Der anhaltende Konsum von Clefa verursacht schwere, irreversible Schäden. Diese betreffen Herz, Leber, Nieren und Lungen. Außerdem greifen die Inhaltsstoffe der Clefa die Nervenstränge an, so dass Schädigungen des Zentralnervensystems auftreten, die sich u.a. in der Beeinträchtigung der Sinneswahrnehmung und der motorischen Fähigkeiten zeigen.