Virtueller Reiseführer Bolivien
Logo

Verkehrsmittel in Bolivien

Das wichtigste Verkehrsmittel in Bolivien ist der Bus. Ein Schienennetz ist nur rudimentär vorhanden. Der Inlandsflugverkehr, obwohl für einige Regionen des Landes unverzichtbar, hat naturgemäß nicht die Funktion eines Massenverkehrsmittels. In den Tieflandgebieten der Departamentos Beni, Pando und Santa Cruz ist die Flussschifffahrt wichtig für den Transport für Waren und Menschen.

Bus

Im straßengebundenen Personentransport kommen nicht nur Busse herkömmlicher Größe sondern auch Kleinbusse (so genannte minis) und Gruppentaxis zum Einsatz. Darüber hinaus ist auch das Mitfahren auf den Ladeflächen von Lkw keine Seltenheit.

Bild "Praktische Tipps:7terFilm001_verkehrsmittel.jpg"
Typischer Reisebus für kürzere Strecken. Der hier hat gerade eine Reifenpanne

Nahezu in jeder größeren Stadt gibt es einen Busbahnhof (Terminal Terrestre) an dem die Busse abfahren. Am Terminal werden die Fahrscheinen im Vorverkauf am Schalter der entsprechenden Busgesellschaft verkauft. Vielbefahrene Strecken (z.B. La Paz - Oruro) werden häufig von mehreren Busgesellschaften bedient. Preisunterschiede zwischen den einzelnen Gesellschaften stehen in engem Zusammenhang mit dem gebotenen Komfort (dieser kann z.B. auch darin bestehen, dass man während der Stundenlang mit schlechtesten Filmen genervt wird).

Für die Benutzung des Terminals wird normalerweise eine Benutzungsgebühr (zwischen 2-3 Bolivianos) erhoben. Ein entsprechendes Ticket ist vor dem Betreten des Abfahrtbereiches, zumeist an einem gesonderten Schalter, zu erwerben. Die Bolivianer versuchen häufig, diese Gebühr zu sparen, in dem sie weniger Meter hinter dem Terminal einsteigen.

Gepäckstücke werden bei moderneren Bussen im Gepäckraum im Inneren des Busses transportiert. Zumeist erhält man eine Quittung bei der Abgabe seines Gepäcks. Bei der Rückgabe wird diese Quittung aber nur selten verlangt. Sehr häufig wird Gepäck aber auch auf dem Busdach transportiert, wo es natürlich dem Straßenstaub und sämtlichen Witterungsunbilden ausgesetzt ist.

Die kleineren Busse, colectivos sowie überhaupt Alles, was Fahrtziele in der näheren Umgebung des Abfahrtortes ansteuert, fahren meist an gesonderten Punkten ab. Da hilft es nur, bei der Touristeninformation Erkundigungen einzuziehen oder einfach wissend erscheinende Personen auf der Straße anzusprechen.

Die von den Busgesellschaften angegebenen Fahrzeiten sind Richtwerte. Die bergige Landschaft, schlechte Straßenverhältnisse sowie Pausen für Essen und andere leibliche Bedürfnisse führen dazu, dass selten mehr als 40-50 km pro Stunde erreicht werden. Wenn dann aber noch heftige Regenfälle die Piste unterspült haben, der Bus eine Reifenpanne hat oder politische Aktivisten einfach die Straße blockieren wird der Fahrplan natürlich hinfällig und die Verspätung kann sich zu mehreren Stunden aufsummieren.

Flugzeug

Bahn

Das ohnehin nicht sonderlich ausgebaute Bahnnetz Boliviens wurde nach der Privatisierung weiter reduziert. Der Bahnhof von La Paz liegt mittlerweile verwaist. Es gibt immer wieder Forderungen nach Rücknahme in Staatseigentum und wage Pläne zur erneuten Inbetriebnahme einiger Streckenabschnitte.

Gegenwärtig gibt es zwei Hauptstrecken für den Eisenbahnverkehr: Die westliche Route, mit einer Gesamtlänge von 2.274 km, verbindet Argentinien mit dem Westen Boliviens. Diese Eisenbahnstrecke ist bei Touristen sehr beliebt, da sie ein gutes Reisetransportmittel zum Salar de Uyuni darstellt. Die Reise mit der Bahn beginnt in Oruro, da die Strecke La Paz - Oruro schon vor Jahren still gelegt wurde. Dienstags und Freitags fährt der Exresso del Sur um 15.30 Uhr sowie Sonntags und Mittwochs der Wara Wara del Sur um 19.00 Uhr nach Uyuni, Fahrzeit ca. 7 Stunden, und weiter über Atocha, Tupiza bis zur argentinischen Grenze nach Villazón. Ein einfaches Ticket Oruro - La Paz kostet in der besten Klasse ca. $ 10. Der Nachtzug Wara Wara ist etwas preiswerter.

Die östliche Eisenbahnstrecke verbindet Brasilien und Argentinien mit Yacuiba. Mit einer Gesamtlänge von 1.473 km durchquert die Strecke die Departamentos von Santa Cruz, Chuquisaca und Tarija.

Mietwagen

Ein Mietwagen bietet die Möglichkeit, Bolivien selbständig und flexibel zu bereisen. Die Straßenverhältnisse können sehr unterschiedlich sein, von asphaltiert bis fast unbefahrbar. Bezüglich der Sicherheit sollte man in Erinnerung behalten, dass man sich in einem Land der 3.Welt aufhält, in dem Privatautos absoluter Luxus sind. Auf jeden Fall sollten man bei der Benutzung eines Mietwagens die Hotelübernachtungen vorbuchen, um sich so Zeit und Ärger zu sparen. Zur Sicherheit sollte man dann das Auto am hoteleigenen Parkplatz abstellen.