Cochabamba ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos. Die mit rd. 600.0000 Einwohnern viertgrößte Stadt Boliviens (nach Santa Cruz, La Paz und El Alto) liegt inmitten der Kornkammer Boliviens. Das Klima ist ganzjährig mild. Wenn man aus östlicher Richtung, also z.B. Argentinien kommt, bietet die Stadt mit einer Höhe von 2560 Meter über dem Meeresspiegel eine gute Möglichkeit zur Höhenakklimatisation.
Das beeindruckende Flair und die zentrale Lage stehen im Widerspruch zu den wenigen Touristen, die sich hierher verirren. Cochabamba kann mit einigen Sehenswürdigkeiten wie der Kondorsäule auf dem Plaza de Armas, dem Franziskanerkloster mit seiner beeindruckenden Kirche und dem Museum des Zinnbaronen Simon I. Patino aufwarten. Der seinerzeit drittreichste Mann Boliviens ließ in seiner Villa Teile der Sixtinischen Kapelle und der maurischen Alhambra nachbauen. Er hat in dieser Villa jedoch keine einzige Nacht geschlafen.
Die größte Christusstatue der Welt thront auf einem Hügel inmitten der Stadt. Hinauf geht es mit der Seilbahn, dem Taxi oder am besten zu Fuß. Wer den Fußweg wählt, kann an den einzelnen Stufen die Namen derjenigen lesen, die mit ihren Spenden dieses Bauwerk ermöglich haben. Oben angekommen wird man mit einem einzigartigen Blick über die Stadt, die sich im Hintergrund erstreckenden Gipfel und die Laguna Alalay belohnt.
Das Zentrum der Stadt bildet die Plaza 14 de Septiembre („Platz des 14. September“) mit der Kathedrale. Hier und um die nördlich gelegene Plaza Colón („Kolumbusplatz“) ist noch koloniale Architektur anzutreffen, ansonsten prägen überwiegend moderne Gebäude das Stadtbild. Nördlich der Plaza Colón bis zum Río Roche erstreckt sich ein breiter, El Prado genannter Boulevard (eigentlich Avenida Ballivián), an dem sich viele Banken, Hotels und Restaurants befinden.
"La Cancha" (=Spielfeld, Sportplatz) ist der Name eines riesigen, wohlgeordneten und überdachten Marktes, auf dem man Lebensmittel, Handwerkserzeugnisse und Gegenstände aller Art findet.
In Quillacollo, einem 90.000 Einwohner zählenden eigenständigen Vorort von Cochabamba findet alljährlich vom 15.-17. August ein Fest zu Ehren der Virgen de Urkupina statt. Hier treffen Aufeinandertreffen der ursprünglichen Religionen und des Christentums gut beobachten. So wird eine Freiluftmesse mit 5000 Besuchern abgehalten, während ein paar Meter weiter Pachamama ( = die Erde) mit Bier besänftigt wird. Aus Aberglauben werden von großen Felsen kleine Steine abgeschlagen und zu Hause bis zum nächsten Jahr angebetet und verehrt. Andere Leute kaufen sich einen Sack voll Steine und schleppen diesen nach Hause in dem sicheren Wissen, dass damit ihre Sünden vergeben werden.