Sucre, die Hauptstadt des Departamentos Chuquisaca ist gleichzeitig offizielle Hauptstadt Boliviens. Allerdings befinden sich bis auf das Oberste Gericht, das seinen Sitz in Sucre hat, alle anderen zentralen Staatsorgane in La Paz. Seit dem Sommer 2006 tagt in Sucre allerdings auch die Verfassungs- gebende Versammlung Boliviens, die eine neue Verfassung ausarbeiten soll.
Sucre gehört mit 247.000 Einwohnern schon nicht mehr zu den ganz großen Städten Boliviens und so hat man insgesamt das Gefühl, dass hier der Tagesrhythmus ein wenig ruhiger ist als beispielsweise in La Paz oder Cochabamba.
Sucre wurde bereits im Jahr 1538 gegründet. Zunächst trug die Stadt den Namen Chuquisaca (wie der Name des Departamento). Seit 1828 trägt die Stadt ihren heutigen Namen nach dem im Unabhängigkeitskrieg an führender Stelle wirkenden General Antonio José de Sucre. Sucre wird auch als "Weiße Stadt" bezeichnete. Sucre liegt 2800 Meter über dem Meeresspiegel. Das Klima ist dementsprechend angenehm.
Im Jahr 1992 wurde Sucre durch die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, denn die weitgehend nach spanischem Vorbild erbaute Stadt ist sehr gut und authentisch erhalten, wie kaum eine andere Stadt Südamerikas aus der spanischen Kolonialzeit.
Neben der Casa de la Libertad (Haus der Freiheit), der Kathedrale und vielen weiteren Sehenswürdigkeiten hat Sucre noch etwas Besonderes zu bieten: Am Rande der Stadt befindet sich ein Zementwerk nebst Zementgruben. In einer dieser Zementgruben wurden unzählige Dinosaurierspuren entdeckt – 5.000 sollen es sein, die längste Strecke eines Dinosaurierspazierganges ist 350 m lang.