Selbst jemand, der schon einmal in Bolivien war, wird mit dem Ortsnamen Comanche wenig anfangen können: ein kleines Örtchen südwestlich von La Paz (ca. 100 km entfernt) an einer stillgelegten Bahnstrecke, die wohl in erster Linie für den Transport von Bergbauprodukten gebaut worden war.
Aber wir wollten dahin. Das war zunächst gar nicht so einfach. In der Nacht zuvor hatte es geregnet und so waren einige Furten auf der Piste nur schwer zu passieren.
So sieht es aus, wenn man in einem Bus sitzt, der mitten in einem Fluss steckengeblieben ist. Wir hatten jedoch Glück: Ein anderer Bus zog uns heraus. Hier sieht man unseren Helfer durch die Furt preschen.
So kamen wir schließlich gut in Comanche an. Wie sich bald herausstellte, war das Ziel unserer Reise gleich in Ortsnähe zu besichtigen.
Die Puya raimondi ist eine Riesenbromelie, die nach etwa 80-100 Jahren Wachstum ein einziges mal blüht und dann abstirbt. Eine Pflanze ohne Blüte ist etwa 3 Meter hoch, mit Blütenstand erreicht sie eine Höhe von 12 Metern. Diese Riesenbromelie, die früher in vielen hohen Gebieten der Anden verbreitet war, kann man man heute nur noch an wenigen Standorten bewundern. Sie ist gewissermaßen vom Aussterben bedroht.
Die Puya Raimondi wächst meist an Hängen, so dass sie schon von weitem zu sehen ist.
Hier einige "Jungexemplare", ich schätze sie sind etwa 15-30 Jahre alt
Hier schließlich ein ausgewachsenes Exemplar.
Leider ist diese Pflanze schon verblüht. Wenn die Puya raimondi blüht, kann man meist auch Kolibris beobachten, die die Blüten bestäuben.
Bei unseren Wanderungen werden wir von Einheimischen beobachtetet.
Auch er ist hier zu Hause und lässt sich von uns zunächst gar nicht stören.